Ein Therapiegarten für anspruchslosen Anbau

In Vikersund, neun Meilen westlich von Oslo, lebt Tine mit ihrem Mann und ihren Kindern in einem Haus auf einem 3 Hektar großen Grundstück mit Blick auf den Tyrifjord. Tine und ihr Mann hatten mehrere Jahre damit verbracht, Wälder zu fällen, um Zugang zu der unglaublichen Aussicht auf die Berge und den Fjord zu bekommen, aber ansonsten hatte sich im Garten nicht viel getan.

„Unser Garten war nur ein riesiger Rasen mit einem großen Stück Wald, das die Sicht versperrte", sagt Tine. Wir begannen 2015 mit einer Erweiterung des Hauses, und als wir es 2019 fertigstellten, verfestigte sich die Idee, den Garten weiter zu entwickeln.

Tine hat klein angefangen. Sie maß eine Fläche des Rasens vor dem Haus aus, die sie in verschiedene Abschnitte einteilte. Dort pflanzte sie Weidenbäume, baute Palettenaufsätze und schuf Platz für Bepflanzungen und Sitzgelegenheiten. Tine, die nach mehreren schwierigen Ereignissen, die sie erlebt hat, an PTBS leidet, hatte das Gefühl, dass die Arbeit im Garten eine heilende Wirkung hat. Die Teile nahmen Gestalt an, und Tines Interesse am Anbau wuchs, aber Vikersund, das in der Anbauzone 4 liegt, schränkte die Bedingungen für den Anbau mehrerer Gemüsesorten ein. Nun wurde der Traum von einem Gewächshaus geweckt. „Nachdem wir uns für den Kauf eines Gewächshauses entschieden hatten, ging es darum, den richtigen Standort zu finden, aber der Ort, an den wir zuerst gedacht hatten, stellte sich als unbrauchbar heraus. Wir begannen zu graben und stellten fest, dass das Fundament nur aus Stein und Ton bestand. Ohne massive Vorarbeiten würde das Gewächshaus dort niemals stabil stehen können, also mussten wir noch einmal darüber nachdenken", sagt Tine.

Gleichzeitig begann die Suche nach dem perfekten Gewächshaus. Tine suchte über ein Jahr lang nach Inspiration – hauptsächlich auf Instagram – bevor sie wusste, welche Art von Gewächshaus sie wollte. Es wurde das 19,3 m² große Gewächshaus Green Room Wall von Willab Garden, mit Firstverzierung. „Das Planungswerkzeug von Willab Garden machte es einfach, das Gewächshaus in 3D zu zeichnen und zu visualisieren, wie es aussehen sollte. Wir waren in der Lage, Länge, Breite und Größe anzupassen, verschiedene Optionen hinzuzufügen und zu subtrahieren und sofort den Gesamtpreis in derselben Sekunde zu erhalten."

Das Aussehen war der ausschlaggebendste Faktor bei der Wahl des Gewächshauses, aber auch Qualität und Witterungsbeständigkeit waren wichtige Faktoren, da die Wetterbedingungen hier am Fjord recht rau sein können. Das Gewächshaus landete schließlich vor dem Haus, direkt neben Tines Garten. Die gesamte Oase erhielt einen schönen Rahmen mit einer Steinkante, und vom Haus aus wurde ein kleiner Weg mit Steinplatten angelegt, um einen natürlichen Pfad hinunter in das neue Gartenzimmer zu schaffen. Das einzige, was Tine bereut, ist, dass sie nicht sofort einen Kamin im Gewächshaus eingebaut hat, aber das will sie in Zukunft ändern.

Vom ersten Tag an wurde das Gewächshaus ausgiebig als sozialer Raum für Familie und Freunde genutzt. Für Tines Freundinnen sind die Abende mit gutem Essen und Wein im Gewächshaus zu einem Forum für unschätzbare Gespräche geworden. „Meine Freunde nennen es das Therapiezimmer und jeden Frühling fragen sie mich: ,Wird das Therapiezimmer nicht bald eröffnet?'", lacht Tine und fährt fort: „Es hat irgendwie viel an Bedeutung gewonnen, nicht nur für mich, sondern auch für andere."

„Vor allem ist es ein Ort, an dem ich kreativ sein kann und keine Erwartungen an mich habe."

Tines Interesse an der Gartenarbeit hat sich im Laufe der Zeit entwickelt. Die Palettenaufsätze sind mittlerweile eher mit einer Blumenwiese als mit einem Gemüsegarten zu vergleichen, und etwas weiter auf dem Grundstück hat Tine Bienenstöcke, mit denen sie eine Imkerei mit Honigverkauf ab Hof betreibt. Es ist vor allem Tines Interesse an Blumen, das so richtig Fahrt aufgenommen hat. Es begann mit Dahlien und setzte sich mit anderen Schnittblumen fort.

„Ich habe angefangen, mit der Zusammenstellung von Blumensträußen herumzuspielen, die ich gezüchtet habe, und seit 2022 kreiere und verkaufe ich auf Anfrage Sträuße, z. B. für Hochzeiten oder Konfirmationen. Ich mache es, weil es mir Spaß macht. Ich habe nicht vor, es Vollzeit zu machen, zumindest nicht im Moment. Das Wichtigste für mich ist, ein Forum zu haben, in dem es keine Ansprüche oder Erwartungen gibt, in dem ich nur kreativ bin, weil es mir ein gutes Gefühl gibt und eine Pause vom Alltag ist."

Das Gartenprojekt war nicht nur eine Quelle der Freude und Ruhe, sondern auch eine Quelle des Dramas. Anfang August letzten Jahres schlug der Sturm Hans zu, der den Fjord so stark ansteigen ließ wie seit über 100 Jahren nicht mehr und das gesamte Gelände unter Wasser setzte. Obwohl nie eine Gefahr für das Haus bestand, dauerte es über 4 Wochen, bis das ganze Wasser auf dem Grundstück absank und das meiste, was Tine mit ihrer Seele zum Wachsen gebracht hatte, wurde vollständig zerstört. Unter anderem das große Blumenbeet mit Schnittblumen, das sie hinter dem Gewächshaus angelegt hatte.

„Es war wirklich ein großer Schmerz für mich. Da dämmerte mir, wie viel mir der Ort wirklich bedeutete", sagt Tine. Obwohl es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass es bald wieder zu einer ähnlichen Überschwemmung kommt, hat Tine ein neues Schnittblumenbeet an einer Stelle gepflanzt, die nie überflutet wurde. Auf die Frage, welche Zukunftspläne es noch für den Garten gibt, antwortet Tine: „Wir werden sehen. Mir schwirren viele Ideen im Kopf herum, aber vor allem ist es ein Ort, an dem ich kreativ sein darf und keine Erwartungen an mich habe. Allein das bereitet mir enorm viel Freude."